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Handel im Gewerbegebiet: Lösung über Bozner Abkommen angestrebt
Um den Handel in den Ortskernen zu schützen und damit deren Fortbestand als Lebens- und Wirtschaftsräume, setzt das Land seit jeher auf Einschränkungen des Detailhandels auf der grünen Wiese bzw. in Gewerbegebieten. "Würde diese Einschränkung fallen, würden in den Gewerbegebieten große Detailhandelszentren entstehen, und zwar auf Kosten unserer gewachsenen Handelsstruktur und der Nahversorgung", erklärt der Landesrat. Gerade weil es sich um weit mehr handelt als eine handelspolitische Frage, hat sich die Landesregierung bis dato vehement gegen eine Aufweichung der Regelung im Zuge des Liberalisierungsdekrets der Regierung Monti gewehrt. "Und diese Strategie verfolgen wir weiter, wenn auch nun mit anderen Mitteln", so Widmann.
Die "anderen Mittel" sind im gestern von Landeshauptmann Luis Durnwalder und Regierungschef Enrico Letta unterzeichneten Bozner Abkommen grundgelegt. Darin ist unter den kurzfristig zu erreichenden Zielen auch ein Passus festgehalten, in dem sich Bozen und Rom verpflichten, eine gesetzliche Lösung für das Problem zu finden, das sich durch eine Öffnung des Detailhandels im landwirtschaftlichen Grün bzw. im Gewerbegebiet ergeben würde.
"Wir arbeiten bereits seit geraumer Zeit auf eine solche Lösung hin und haben schon eine Reihe vorbereitender Treffen in Rom gehabt, um an einem Passus zu feilen, der ins Liberalisierungsdekret Montis eingefügt werden soll", so der Landesrat. Dieser Passus, so Widmann weiter, würde Südtirol eine Sonderstellung bei der Regelung seines Detailhandels geben: "So und nur so können wir die Handelslandschaft, die unser Land auszeichnet, aufrecht erhalten und auch den kleinen Geschäften in den Ortskernen eine Überlebenschance geben", erklärt der Landesrat, der ergänzt: "Mit all den positiven Folgen, die sich daraus für die Lebensqualität in den Orten ergeben."