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Vernagt: Anrissgebiet der Hochegglahn wird verbaut
In den 50er Jahren hatte die Hochegglahn zwei Kinder verschüttet, in den 70ern drei Gebäude, in den 80ern die Zufahrtsstraße nach Vernagt in der Gemeinde Schnals: "Immer, wenn mehr als ein Meter Neuschnee fällt - und das ist in Schnals keine Seltenheit - gefährdet die Hochegglahn mehrere Gebäude in Vernagt akut", so Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten, die auch für die Lawinenverbauung im Land die Verantwortung trägt.
Dieser Gefahr rückt man nun mit einer Sicherung des Anrissgebiets durch nicht weniger als 14 Reihen von Schneenetzen zuleibe. "Insgesamt werden Drahtseilnetze mit einer Gesamtlänge von rund einem Kilometer errichtet", so Projektant Roland Schweitzer, stellvertretender Direktor des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung West. In diesem Jahr gibt man mit der Anbringung von zwei Reihen Schneenetzen in extrem steilem Gelände den Startschuss, das gesamte Projekt ist auf sechs Jahre angelegt. "Das hängt damit zusammen, dass wegen der Höhe des Anrissgebiets nur wenige Wochen im Jahr gebaut werden kann", so Schweitzer.
Das rund 1,7 Hektar große Anrissgebiet liegt auf 2300 Metern Meereshöhe und ist nur zu Fuß oder per Hubschrauber erreichbar. Deshalb musste in diesen Tagen zunächst ein Fußweg und eine rund einen Kilometer lange Materialseilbahn errichtet werden, die das Baustellenlager auf 1840 Metern Meereshöhe mit der eigentlichen Baustelle fast 500 Höhenmeter höher verbindet. "Mit dieser Seilbahn befördern wir fast alles zur Baustelle: von den Werkzeugen über Mörtel und Schneenetze bis hin zum Mittagessen für die Arbeiter", so Pollinger. Die Montage der Schneenetze erfolgt dagegen mit Hilfe des Hubschraubers.
Insgesamt werden in die Verbauung des Anrissgebiets der Hochegglahn und damit in die Sicherheit von Vernagt rund zwei Millionen Euro investiert, 2020 soll die Verbauung abgeschlossen werden.