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Drei Millionen Mädchen und Frauen jährlich Opfer von Genitalverstümmelung
"Viele Staaten haben zwar Bestimmungen erlassen, um dieses von allem in afrikanischen Staaten weit verbreitete Ritual einzuschränken – sie reichen aber derzeit immer noch nicht aus, um diese tief verwurzelte Tradition effizient zu bekämpfen", stellt die Landesrätin Stocker am Welttag gegen Genitalverstümmelung fest. Praktiziert wird die kulturell verankerte Beschneidung weiblicher Genitalien in 29 verschiedenen Ländern Afrikas und in wenigen arabischen und asiatischen Staaten. Die meisten Opfer werden ein Leben lang von schweren körperlichen und psychischen Problemen begleitet, für einige von ihnen endet der Eingriff sogar tödlich.
Nicht nur der gesundheitliche Aspekt ist in den Augen der Gesundheits- und Soziallandesrätin problematisch. "Die Genitalverstümmelung wird in den betroffenen Gesellschaften als Tradition gesehen und ist Ausdruck einer tiefgründigen Ungleichbehandlung von Frauen und Mädchen", so Stocker. "Wir können leider nicht ausschließen, dass auch in Einwandererfamilien diese Tradition fortgesetzt wird. Nur durch Aufklärung, Beratung und Dialog kann erwirkt werden, dass sich die Einstellung dieser Kulturen zur Genitalverstümmelung verändert."
In Italien ist die Beschneidung weiblicher Genitalien verboten (Gesetz Nr. 7 vom 9. Jänner 2006) und wird entsprechend bestraft (Strafgesetzbuch 583/bis/ter).