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Europa der Regionen: Tagung von LH Kompatscher eröffnet
Landeshauptmann Kompatscher verwies bei der Eröffnung der Europatagung, dass fast auf den Tag genau vor hundert Jahren der Erste Weltkrieg ausgebrochen sei, der für Europa und vor allem auch für Südtirol einschneidende und nachhaltige Veränderungen mit sich gebracht habe. "Es waren jahrzehntelange Verhandlungen notwendig, um einen Prozess des friedlichen Zusammenlebens einzuleiten und umzusetzen. Heute ist Südtirol ein Land, das eine Schlüsselrolle zwischen Nord und Süd einnehmen kann", so Kompatscher.
Der Landeshauptmann verwies auch auf die Möglichkeiten, die sich für Südtirol durch die europäische Integration eröffnet haben: "Mit dem Europäischen Verbund territorialer Zusammenarbeit verfügen wir erstmals über ein Instrument, um grenzüberschreitende Projekte aus einem Guss zu machen." Diese Möglichkeiten, so Kompatscher weiter, sollen in den beiden Tagen auf Schloss Prösels vertieft werden. Außerdem soll der Frage nachgegangen werden, ob die EU und ihre Mitgliedsstaaten die Regionen überhaupt wahr nehmen, ob die Aufwertung der Regionen das europäische Integrationsprojekt stärkt und wie es um den Grundsatz der Subsidiarität steht. Kompatscher sagte abschließend, dass die Regionen auch in Zukunft nicht die Staaten ersetzen, aber eine gewichtige Rolle spielen werden.
Die Tagung "Regionen in Europa - Europa der Regionen" hat heute Nachmittag mit einem wissenschaftlichen Teil begonnen. Die Tagung wird von der Südtiroler Landesregierung gemeinsam mit dem Südtiroler Bildungszentrum ausgerichtet. Neben Universitätsprofessoren aus Innsbruck, Trient und Bozen sprechen heute Gastredner aus Bonn und München: Josef Isensee (Uni Bonn) geht mit seinem Vortrag "Region - Nation - Union: eine schwierige Allianz" auf das Verhältnis der verschiedenen politischen Ebenen ein, während Werner Weidenfeld mit dem Referat "Europa gebaut auf Staat und Region - das strategische Zukunftsgut" die Zusammenarbeit von Staaten und Regionen erörtert.
Morgen Samstag, 5. Juli, wird die Tagung mit dem politischen Teil fortgesetzt, zu dem auch die beiden Regierungschefs Matteo Renzi und Werner Faymann erwartet werden.