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Notrufzentrale: Landesräte für grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Foto: LPA/Maja Clara
Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, zeigten sich die Zivilschutzlandesräte dies- und jenseits des Brenners bei ihrer Besprechung einig, könnte im Rahmen eines Interreg Italien-Österreich-Projektes angestrebt werden. Dieser Trend zu Großleitstellen bestehe, erklärte Ingenieur Martin Eberharter, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol; damit würden Abläufe besser geregelt werden.
Die Notrufnummer 112 soll europaweit eingeführt werden: Derzeit ist die Notrufzentrale in Innsbruck unter mindestens vier Nummern erreichbar: Wer 122, 144, 140 oder 141 wählt, wird in die Zentrale in der Innsbrucker Hunoldstraße oder zu einem der drei Mitarbeiter in Lienz in Osttirol durchgestellt. Dort arbeiten täglich bis zu 18 Leitstellenspezialisten ohne praktische Ausbildung im Bereich der Sanität, die jedoch die Fachsprache beherrschen. Neben der Einsatzkoordination stehen Krankentransporte (mit einem Fuhrpark von 95 Krankentransportwagen) und Tunnelüberwachung auf dem Programm der Leitstelle. Unterschieden werden die vier Fachbereiche Notfallcenter, Krankentransport (von denen bis zu 750 pro Tag durchgeführt werden), Notfall/Rettung sowie Feuerwehr oder technische Rettung. 431.000 Anrufe wurden im vergangenen Jahr entgegen genommen, 59 Prozent der Anrufe gehen von Mobiltelefonen aus; 116.000 Notfalleinsätze wurden 2013 verzeichnet, davon 8326 mit Hubschraubern, von denen das ganze Jahr über acht im Einsatz sind, zu denen saisonal sieben dazukommen. 371.000 Events wurden im vergangenen Jahr in Tirol registriert, der Tag mit der größten Anzahl war der 11. Oktober 2013 mit 1704 Dispositionen. Die Kommunikation erfolgt neben Telefonen über Digitalfunk. Nach einem Einsatzstichwort wird ein Einsatzcode ausgegeben, und zwar bei Bedarf gleichzeitig an die verschiedenen Rettungskräfte wie Sanitäter und Feuerwehr, Flugrettung und Bergrettung oder Wasserwacht. Anrufer erhalten auch am Telefon Anweisungen für Sofortmaßnahmen, die bis zum Eintreffen der Rettungskräfte durchzuführen sind.
Die Leitstelle Tirol wurde 2005 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet, erklärten die beiden Geschäftsführer Martin Eberharter und Gernot Vergeiner. Eigentümer ist zu 100 Prozent das Land Tirol, Eigentumsvertreter ist der Nordtiroler Landesrat Josef Geisler. Die Leitstelle Tirol alarmiert und koordiniert alle Blaulichtorganisationen in Tirol - mit Ausnahme der Polizei - und unterstützt diese bei der Einsatzabwicklung; sie ist ein hochkritischer Bereich für die Sicherheit, unterstrichen die beiden Führungskräfte, deshalb braucht es standardisierte Abläufe: vor und nach einem Notfall wird viel diskutiert, in der Situation selber läuft alles nach Standard ab und nicht nach individuellen Entscheidungen.
- Für grenzüberschreitende Zusammenarbeit: Landesräte Schuler (re.) und Geisler. Foto: LPA/Maja Clara [JPG 77 KB]
- Abläufe in der Leitstelle Tirol erklärt: Ausbildungsleiterin Barbara Mayr mit Landesrat Schuler (li.) und Landesrat Geisler. Foto: LPA/Maja Clara [JPG 65 KB]
- Austausch über Grenzen hinweg: Landesräte Schuler (2.v.li.) und Geisler (3.v.li.) mit Leitstelle Tirol-Geschäftsführer Martin Eberharter (ganz re.) und Managing Director Gernot Vergeiner (ganz li.). Foto: LPA/Maja Clara [JPG 69 KB]
- Wie funktioniert die Notrufzentrale jenseits des Brenners? (v.re.) Managing Director Gernot Vergeiner mit Landesräten Geisler (ganz li.) und Schuler (2.v.li.) und Sanitäts-Ressortdirektor Thomas Mathà (2.v.re.). Foto: LPA/Maja Clara [JPG 81 KB]
- Tiroler Landesnotrufzentrale Foto: LPA/Leitstelle Tirol [JPG 77 KB]
- 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres im Einsatz: die Leitstelle Tirol. Foto: LPA/Leitstelle Tirol [JPG 76 KB]
- Tiroler Pendant der Südtiroler Landesnotrufzentrale: die Leitstelle Tirol. Foto: LPA/Leitstelle Tirol [JPG 52 KB]