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Boden-Tagung: Großes Interesse an begrenzter Ressource
Foto: LPA/mpi
"Unser Anliegen ist eine Reduzierung der Verunreinigungen, der Schutz der Bodenfunktionen und die Einsparung des Bodens bei Verbauungen", fasst Umweltlandesrat Richard Theiner, der nicht an der Boden-Konferenz teilnehmen konnte, die Zielsetzungen des Landes zusammen. Denn ohne gesunde Böden sei ein Leben auf der Erde nicht möglich.
"Das Thema Boden ist eine Querschnittsmaterie, es betrifft viele Interessen und geht uns deshalb alle an", erklärte Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallbewirtschaftung in seinen einleitenden Worten zur heutigen Boden-Konferenz. Der Boden sei die einzige Ressource, die nicht vermehrbar ist. Einmal angetastet, könne die Inanspruchnahme des Bodens auch nicht mehr rückgängig gemacht werden. Zudem habe der Boden vielfältige und zentrale Funktionen: jene als Lebensraum, als Grundlage für die Nahrungsmittelproduktion, als Wasserspeicher. Er übe auch eine wichtige Archivfunktion für die Menschheit aus und beeinflusse das Mikroklima. "Jedes Jahr werden auf der Erde zwölf Millionen Hektar Fläche verbaut", erklärte Leo Tiefenthaler, Obmann des Süditroler Bauernbundes. "Deshalb muss dem Schutz des Bodens gegen Verbauung, Verdichtung und Erosion oberste Priorität zukommen." Hier könne die Landwirtschaft, aber nicht nur, einen wichtigen Beitrag leisten.
Das Thema Flächenverbrauch griff Renè Rinner vom Landesamt für Landesplanung auf: "In Südtirol stehen für die Zukunft noch 3,7 Prozent der Landesfläche potentiell zur Nutzung zur Verfügung. Die Statistiken zeigen, dass der Flächenverbrauch steigt, obwohl die Bevölkerung abnimmt", erklärte Rinner. Es gehe also darum, einen sparsamen Umgang mit der Ressource Boden zu erreichen, durch gesetzliche und ökonomische Maßnahmen ebenso wie durch Sensibilisierungsarbeit. Weitere Fachvorträge vertieften die Themen Boden als Lebensgrundlage, Bodenschutz im Gebirgsland Südtirol, Bodenschutz und Sanierungen. Nicht zuletzt berichteten Vertreter des Boden-Bündnisses aus Österreich und Deutschland von ihren Erfahrungen und Perspektiven in puncto Bodenschutz.
Die Tagung "Bodenbündnis und Bodenschutz" wurde von der Landesagentur für Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Gemeindeverband, dem Südtiroler Bauernbund, dem Ökoinstitut Südtirol und dem "Boden-Bündnis europäischer Städte und Gemeinden" anlässlich des "Internationalen Jahres des Bodens 2015" im Pastoralzentrum in Bozen veranstaltet.
- "Das Thema Boden betrifft viele Interessen und geht uns alle an", betonte Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft. Foto: LPA/mpi [JPG 63 KB]
- Die heutige Boden-Konferenz machte deutlich: Der Boden hat vielfältige und zentrale Funktionen, ein sparsamer Umgang damit hat daher oberste Priorität. Foto: LPA/mpi [JPG 104 KB]
- Boden-Tagung_Präsentation Abrate [PDF 1501 KB]
- Boden-Tagung_Präsentation Angelucci [PDF 3541 KB]
- Boden-Tagung_Präsentation Gerdts [PDF 1868 KB]
- Boden-Tagung_Präsentation Mair [PDF 8567 KB]
- Boden-Tagung_Präsentation Rinner [PDF 4408 KB]
- Boden-Tagung_Präsentation Steiner [PDF 3849 KB]
- Boden-Tagung_Präsentation Thalheimer [PDF 3588 KB]